Mit 52 Apfelsorten war die von Hans Faus (2.v.l.) organisierte Ausstellung im Gemeindesaal beeindruckend bestückt.Foto: Jens FinkVon Jens FinkSTREUOBSTWIESEN Guldentaler lernen bei Wanderung durch Gemarkung heimische Sorten kennenGULDENTAL – Über die Vielfalt der einheimischen Streuobstwiesen und die Möglichkeiten, Obst zu schmackhaften Speisen und Getränken zu verarbeiten, informierte der Guldentaler Hans Faus im Rahmen der „Kulturwoche“ der Verbandsgemeinde auf einer lehrreichen Tour durch die örtliche Gemarkung. Wer die normalerweise im Supermarkt angebotenen, meist höchstens zehn verschiedenen Apfelsorten begutachtet, kam schon ins Staunen auf der Wanderung durch die vom BUND angelegten Streuobstwiesen, wo mittlerweile über 100 Arten von Äpfeln und rund ebenso viele Kirsch- sowie diverse Birnen- und Pflaumensorten wachsen.Sie würden von den BUND-Mitgliedern liebevoll gepflegt und werteten nicht zuletzt die Ökologie der Landschaft rund um die Weinbaugemeinde erheblich auf, erläuterte Faus.Nicht im SupermarktDabei setzten die Naturschützer bewusst auf einheimische, traditionelle sowie selten gewordene Arten, die eben leider nicht in den Regalen der großen Supermärkte zu finden, jedoch mit ihren hohen Vitamingehalten und aufgrund des rein biologischen Anbaus für die Ernährung besonders wertvoll seien. Darunter befänden sich Sorten wie die „Landsberger Renette“, der „Lausitzer Nelkenapfel“ oder auch der „Guldentaler Knorzekopp“, auf den die BUND-Mitglieder besonders stolz seien und dessen weitere Verbreitung in der Region und regionalen Geschäften sie bewusst förderten, bekräftigte Faus. Charakteristisch für die vielfältigen Streuobstwiesen sei die bewusst gewählte Vielfalt aus hochstämmigen, unterschiedlichen Sorten, die in lockerer Weise gepflanzt das Landschaftsbild in besonderer Weise prägten und die mit ihrer savannenartigen Struktur und den in sie eingebetteten Naturwiesen ein Mosaik verschiedener Kleinlebensräume darstellten und etwa als Nistplätze für Stein- und Sperlingskäuze und andere seltene Vögel dienten.Äpfel als ExponateAuch Feldmäuse, Siebenschläfer oder Haselmäuschen fühlten sich in den gewachsenen Streuobstanlagen wohl, erfuhren die rund zwei Dutzend Wanderer, die im Gemeindehaus noch 52 der angebauten Apfelsorten in Form einer großen, im Stile des Pomologenvereins organisierten Ausstellung bewundern konnten und wo auch einheimische Birnen und verschiedene Walnusssorten auf viel Interesse stießen.Mit klassischen Gitarrenklängen stimmten die Guldentaler Musiker Michael Faus und Marc Kluschat auf das die Wanderung abrundende Kaffeetrinken ein, bei dem natürlich die von den Landfrauen gebackenen Apfelkuchen-Spezialitäten im Mittelpunkt standen. Hier schmeckten mit dem Guldentaler Knorzekopp oder mit der „Gold-Parmäne“ belegte Kuchen und begeisterten die hungrigen Obstfreunde ebenso wie ein Spanischer- oder ein mit der Sorte „Baumanns Renette“ belegter Apfelkuchen, der bereits optisch einen echten Leckerbissen darstellte.