Warum ?

Noch in den ersten Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg waren in Deutschland Tausende von Obstsorten im Anbau. Erst der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung brachte den großen Sortenverlust mit sich, der heute zu beklagen ist:

  • Verlust des Streuobstkranzes an den Ortsrändern durch Ausweisung von Bauland
  • Umwandlung von traditionellen Obstwiesen in kleinwüchsige Plantagen
  • Verschwinden der Sortenvielfalt durch eine weltweit einheitliche industrielle Obstproduktion mit entsprechender Vermarktungsstruktur
  • Verwahrlosung alter Streuobstwiesen infolge mangelnder Pflege und Nutzungsaufgabe

Wegen der Überalterung vieler Bestände gehen auch heute noch zahlreiche historische Sorten verloren, weil irgendwann der letzte Baum einer Sorte verschwindet. Im Extremfall kommt es vor, dass staatliche Sammlungen ohne vorherige Ankündigung gerodet werden.

Damit die verbliebenen Genressourcen für die kommenden Generationen erhalten bleiben, ist die Bewahrung historischer Obstsorten ein wichtiger Beitrag im Sinne der Zukunftsvorsorge. Die Guldentaler Sammlung enthält deshalb wesentlich mehr seltene Sorten als allgemein verbreitete. Es ist immer ein besonderes Erlebnis, wenn Bäume mit solchen Sorten zum ersten Mal Früchte tragen.

Wie ?

Mehr und mehr wurde unsere ursprünglich als Naturschutzmaßnahme gedachte Streuobstwiese zu einem Sortengarten, dessen unterschiedlich große Pflanzungen bunt verteilt in der Gemarkung liegen.

Natürlich werden die Flächen weiterhin als Wiesenbiotope gepflegt.

Im Laufe der Jahre taten sich verschiedene Beschaffungsmöglichkeiten für seltene Obstsorten auf:

  • Baumschulen mit umfangreichem Sortiment
  • Persönliche Beziehungen und Austausch von Veredlungsreisern
  • Bestellung in Reisergärten
  • Mitgliedschaft im Erhalternetzwerk des Pomologenvereins

Eine sichere Methode ist die Besorgung von Veredlungsreisern der gewünschten Sorten bei Vertrauenspersonen. Bei Baumschulbestellungen kommt es leider immer wieder zu Verwechslungen. Wenn man Auftragsveredlungen von eigenen Reisern ausführen lässt, ist die Sortenechtheit in der Regel gewährleistet. Wer selber veredelt, braucht sich nur über die eigenen Fehler zu ärgern.

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