Kleine Chronik der BUND-Gruppe Guldental

1986: Im September wird die BUND-Ortsgruppe gegründet. Viele Menschen standen damals noch unter dem Eindruck der Atomkatastrophe von Tschernobyl und suchten nach Möglichkeiten, sich im Umweltschutz zu engagieren. Nach einigen Monaten der Konsolidierung und Beratung beginnen die Einsätze der BUND-Ortsgruppe für den Natur- und Umweltschutz.

Ab 1987: Immer wieder engagieren sich BUND und Angelsportverein für die bedrohte Natur auf der Guldentaler Gemarkung. Oft geht es um rücksichtslose Abholzungen, z. B. am Guldenbach.

Biotoppflege am Haselnussberg: Freistellung ehemaliger Weinbergsflächen von Gehölzaufwuchs, Mähen der Orchideenrasen, Abräumen des Schnittmaterials.
Die Obere Naturschutzbehörde in Koblenz unterstützt die Maßnahmen mit regelmäßigen Zuschüssen.

Zahlreiche Stellungnahmen zu Landschaftseingriffen im Rahmen der Beteiligung der Umweltverbände an öffentlichen Planungen.

Teilnahme am Umweltschutztag des Angesportvereins ASV.

Zahlreiche Textbeiträge für den „Lichtblick“, einer regionalen Zeitung der BUND-Kreisgruppe.

Anlage von Benjes-Hecken unter reger Beteiligung der Bevölkerung. Heckenschnittsammlungen im März.

Zahlreiche Exkursionen und Naturführungen für VHS, Kirchengemeinden, Schulen, politische Parteien, Umweltverbände: Guldenbach, Quenneltal und Haselnussberg, NSG Saukopf bei Langenlonsheim, Feuchtwiesen bei Dörrebach, NSG Maasberg bei Sobernheim, Dörrebachtal bei Stromberg, Sponsheimer Berg bei Laubenheim, Gräfenbachtal/Ellerbachtal, Ockenheimer Jakobsberg, Guldenbachtal bei Stromberg.

Vorträge zu verschiedenen Themen: Umweltschutz im Haushalt, Natürliches Gärtnern, Das ökologische Dorf, Wind- und Sonnenenergie, Heimische Pflanzenwelt u. a.

1988: Kapitel „Vegetation“ in der Guldentaler Ortschronik.

1989: Die Gemeinde Guldental bekommt erstmals einen Umweltausschuss. Mitglieder der BUND-Gruppe und des Angelsportvereins (ASV) arbeiten engagiert mit. Auch im Umweltausschuss der Verbandsgemeinde ist die BUND-Gruppe vertreten.

Ab 1989: Pflanzung von Bäumen an der L 242. Durch mehrere erfolgreiche Spendenaktionen können zwei Pflanzungen finanziert werden.

1990: Am Ortsrand von Waldhilbersheim wird der „Guldentaler Knorzekopp“ gefunden, ein hier entstandener lokaler Apfelsämling. Die BUND-Gruppe sorgt für seine Vermehrung und Verbreitung. Inzwischen gibt es mehr als 50 Standorte der Sorte.
Ab 1990: Die BUND-Gruppe nimmt regelmäßig am BUND-Fest auf der Ebernburg teil: Verkauf heimischer Wildpflanzen und Samen, Pflanzenbestimmung, Naturführungen in die Umgebung der Burg.

Ab 1992: Anlage von Streuobstwiesen. Die Anregung dazu geht auf Herrn Gerhard Faust zurück, der gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich Faust eine große Fläche im Campinggelände zur Verfügung stellt. Die BUND-Kreisgruppe unterstützt den Start des Projekts mit einem großzügigen Zuschuss. Ab dem zweiten Jahr fördert die Obere Naturschutzbehörde der Bezirksregierung Koblenz regelmäßig die Pflanzungen.

Ab 1993: Anlage des BUND-Kräuterbeetes im Kurpark Bad Münster. Die regelmäßige Pflege übernimmt die Ortsgruppe Bad Münster. Umgestaltung und Erweiterung mit Trockenmauer. Führungen, Broschüre. Öffentliche Präsentation mit Vortrag 1995.

1996/97: Bei Waldlaubersheim soll ein „Japanischer Garten“ entstehen, ein Vergnügungspark mit exotischem Ambiente. Ein Umweltbüro erstellt das passende Landschaftsgutachten, in dem der betroffene Naturraum als ökologisch wenig bedeutsam charakterisiert wird. Bei einer Exkursion mit erfahrenen Botanikern werden aber im Gebiet Arten der Roten Liste gefunden. Deshalb sprechen sich Umweltverbände gegen das Projekt aus. Die Planungen werden aber trotzdem weiter verfolgt.
Schließlich scheitert das Vorhaben nicht aus ökologischen, sondern aus wirtschaftlichen Gründen.

Ab 1998: Die BUND-Gruppe beteiligt sich an der „Kinderferienspaßaktion“ der Verbandsgemeinde Langenlonsheim: Lehmhüttenbau, Flaschenpost und Korkenfloß, ‚Ein Tag am Guldenbach‘ u. a.

Ab 2000: Jedes Jahr Ende August findet im Kurpark Bad Münster die von der BUND-Kreisgruppe ausgerichtete ökologische Gartenmesse „Heimische Zaubergärten“ statt. Hier bringt sich die BUND-Ortsgruppe Guldental regelmäßig ein mit Samenangeboten, Pflanzenausstellungen, Führungen in die Umgebung des Kurparks und Vorträgen: Wildpflanzen im Garten, Thymian: Arten, Sorten und Verwendung, Heimische Pflanzen für die Topfkultur, Kraut und Unkraut, Pflanzen für trockene Standorte, Die Streuobstwiese u. a.

Ab 2011: Erste Pflanzung seltener Kirschsorten, darunter auch sogenannter An-Sorten, d. h. Sorten, deren pomologischer Name noch gesucht wird. Solche Sorten bekommen einen vorläufigen Arbeitsnamen(An). Für die Vermittlung der Raritäten danken wir Frau Dr. Annette Braun-Lüllemann, ebenso für die Prüfung der eingeschickten Früchte auf Sortenechtheit.

2013: Großer Besuch aus Kronberg anlässlich der 40-jährigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Orten. Festliches Abendessen mit Programm im Weingut Orben: verschiedene Darbietungen und Ansprachen. Die BUND-Ortsgruppe gestaltet eine Sortenausstellung und sorgt für ein Gastgeschenk: ein Geschenkplakat für einen Apfelbaum „Guldentaler Knorzekopp“, der im Herbst in Kronberg gepflanzt werden kann.
Am 19. November bringen Mitglieder des BUND den Baum nach Kronberg. An diesem Tag findet dort eine Jubiläumsfeier zu Ehren des großen Kronberger Pomologen und Pfarrers Johann Ludwig Christ (1739 – 1813) statt. So bekommt der „Guldentaler Knorzekopp“ einen ehrenvollen Platz auf der Pfarrer-Christ-Wiese.

2014: Mitgliedschaft im Erhalternetzwerk des Pomologenvereins

Erste größere Pflanzung seltener Pflaumen. Wir danken Frau Dr. Braun-Lüllemann für die Vermittlung der Sorten.

2015: Obstsortenausstellung im Rahmen der Kulturwoche der Verbandsgemeinde, Obstsortenführung, Vortrag, Klassische Gitarrenmusik und Kaffeetrinken.
Spezialität: „Sortenkuchen“ der Landfrauen, gebacken mit Äpfeln von der BUND-Wiese.
Erste Pflanzung rotkerniger Walnüsse. BUND-Mitglieder holen die Bäume bei der Walnuss-Baumschule Gubler in der Schweiz ab.

2016: Erstes Veranstaltungsprogramm der BUND-Ortsgruppe, gemeinsam mit der Ortsgemeinde: Baumschnitttag im Februar, Naturführung im Mai, Kirschsortenführung
im Juni und Apfeltag Anfang Oktober.

2017: Naturkundliche Führung im Gebiet um die Guldentaler Feldbahn. Gerhard Faust spendiert den Teilnehmern eine kostenlose Bahnfahrt.

2018: Apfeltag an der Guldentaler Feldbahn mit Obstwiesenführung und Sortenausstellung. Zahlreiche Kostproben. Erstmals auch Präsentation rotkerniger Walnüsse. Apfelsaft von der Streuobstwiese und selbst gebackene Obstkuchen mit Früchten von den BUND-Wiesen.
Artikel im Jahresheft des Pomologenvereins über das Obstsortenprojekt und über die Apfelsorte „Guldentaler Knorzekopp“.

2019: Beginn einer Referenzpflanzung für Mandelsorten in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Philipp Eisenbarth, der freundlicherweise Veredlungsreiser aus seinen Beständen zur Verfügung stellt.

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